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Foto: Der Petersplatz in der Vatikanstadt bei Nacht. Die Gebäude sind beleuchtet, der Platz ist menschenleer, das Kopfsteinpflaster schimmert nass.

Vatikan | Foto: Hannah

Artikel von Hannah
Bereich
Freizeit
Veröffentlicht
11.06.2022

Minis ante Portas

August 2018 in der frühen Früh fuhr ein Bus von Rom in Pfaffing ein. Müde, erschöpft, aber super gelaunt stiegen die Pfaffinger Ministranten aus und weckten mit einem letzten Motivationsschrei ganz Pfaffing auf. Wir waren gerade erst wieder daheim, aber uns war schon klar, das müssen wir wiederholen!

Und 2022 im Januar stand es dann fest: In den Osternferien dürfen die großen Ministranten (16 und älter) mit unserm Pfarrer Josef Huber wieder nach Rom fahren! Letztendlich meldeten sich 13 Ministranten an: 11 Jungs und 2 Mädchen. Wir entschieden uns, dass die Jungs sich eine Ferienwohnung teilen und die Mädchen ein Zimmer im nahegelegenen Gästehaus Villa Aurelia buchen. Auch der Pfarrer hatte ein Zimmer in diesem Gästehaus.

 

Ursprünglich wollten wir mit dem Nightjet fahren, aber dieser war schon voll und so buchten wir doch einen Flug. Hier ein Tipp für alle, die mit mehr als 9 Leuten fliegen wollen: Bucht über ein Reisebüro - spart euch den Stress! Man kann nur 9 Leute aufeinmal buchen und auch an zwei Laptops paralell buchen klappt nicht. Glaubts mir...

 


Am Dienstag begann die Reise. Wir flogen am Vormittag von München nach Rom. Da der Flughafen etwas außerhalb ist, fuhren wir mit dem Taxi, das uns von der Ferienwohnung organisiert wurde, in die Stadt. Wir sahen uns die Unterkünfte an und trafen uns mit Marius. Er ist ehemaliger Pfaffinger Ministrant, war 2018 auch dabei und studiert gerade Jura in Rom. Gemeinsam gingen wir runter zum Vatikan und dann weiter zur Engelsburg. Marius und der Pfarrer kennen sich in Rom gut aus und so hatten wir immer zwei persönliche Stadtführer dabei.

Foto: Die Engelsburg bei schönem Wetter
Foto: Hannah

Rom wie bei Dan Brown

Für mich war besonders cool, die ganzen Orte zu sehen, von dennen ich kurz zuvor in Dan Browns Illuminati gelesen hatte. Wir gingen über die Engelsbrücke zur Piazza Navona. Dort ist der Vier Flüsse Brunnen, an dem wir eine kleine Pause machten. Am Abend gingen wir zu einem Restraurant und genossen ein richtiges italienisches Abendessen: Antipasti - Pasta - Secondo - Dolce und dazu viel Wein und ein bisschen Limocello. Gut gesättigt gingen wir nachhause und fielen ins Bett.

Foto: Pasta Carbonara
Foto: Hannah
Foto: Fleischgericht
Foto: Hannah
Foto: Mozarella auf Rucola mit italienischem Schinken
Foto: Hannah

Papst-Audienz

Foto: Papst Franziskus (fotografiert über mehrere Köpfe hinweg)
Foto: Hannah

Am nächsten Tag, Mittwoch, mussten wir schon früh aufstehen, denn wir wollten zur PapstaudienzDiese ist kostenlos, aber man muss sich vorher am Pilgerbüro anmelden. Alle angemeldeten Gruppen und so auch wir wurden an der Audienz begrüßt und die Stimmung war super.

 

Nachdem der Papst allerding durch die Menge gefahren war und sich gesetzt hat, wurde es eher langweilig. Die Lesung, die Predigt und ein Gebet wurden alle in 8 verschiedenen Sprachen vorgelesen. Das macht natürlich Sinn, aber es zieht sich leider dann sehr. Am Ende wurde noch das Vater unser auf Latein gebetet und der Papst segnete alle Anwesenden.

 

Vom Papst gesegnet zu werden und mit so vielen Christen von der ganzen Welt zu beten, war schon etwas besonderes. Man fühlt sich richtig als Teil dieser großen Gemeinschaft Gottes.

Am Nachmittag fuhren wir zu den Katakomben und ein cooler Fremdenführer zeigte uns die Gräber der ersten Christen. All das war sehr spannend und beeindruckend wie gut die Malereien von vor über 2000 Jahren noch erhalten sind. Abends haben wir in der Kapelle der Villa Aurelia (unserem Gasthaus) eine Messe gefeiert und den Abend mit Pizza, Wein und Bier im wunderschönen Garten der Villa ausklingen lassen.

Tipp für den Petersdom

 

Am Donnerstag mussten wir allerdings wieder früh aufstehen. Um kurz vor sieben waren wir schon im Petersdom. Das ist wirklich sehr zu empfehlen, denn um in den Dom reinzukommen muss man am Tag mehrere Stunden anstehen, aber in der Früh ist fast niemand da und so konnten wir gleich durch die Sicherheitsschläusen durch in den Dom.

 

 

Wir haben unten in der Krypta eine Messe gefeiert und uns dann auf den Weg die Stufen hoch zur Kuppel gemacht. Das war wirklich anstrengend, noch dazu weil wir ja noch nicht gefrühstückt hatten. Aber die Aussicht lohnt sich! Von ganz oben sieht man über die ganze Stadt. Den Petersplatz, den Campo Santo (was das ist erkläre ich später) und die Sixtinische Kapelle. Dort treffen sich die Kardinäle und wählen im Konklave den Papst.

Foto: Der Petersplatz und die Stadt Rom von oben
Foto: Hannah

Nachdem wir wieder herabgestiegen waren, haben wir uns endlich was zum Frühstück geholt. Das ist in Rom wirklich günstig. Ein Cappuccino und ein Cornetto (eine Art Croisant) al bar ( das heißt, dass man an der Bar isst, also nicht zum mitnehmen) kostet 2 €.

 
Dannach haben wir uns den Campo Santo, den Friedhof der Deutschen angeschaut. Ein Muss für alle deutschen Touristen in Rom. Um dort hinzukommen, muss man die Schweizer Gardisten vom Petersplatz ansprechen und wird dann neben dem Petersdom entlang zu einem kleinen Hof gebracht. Dieser Friedhof ist voll mit wunderschönen Pflanzen, Palmen und Blumen. Er wurde gebaut, um Pilger aus dem Heiligen Römischen Reich deutscher Nation zu begraben, die bei ihrer Wallfahrt nach Rom oder in Rom gestorben waren. Heutzutage kann immernoch jeder aus dem ursprünglichen Gebiet des Hl.röm.R.dt.Nat. (also nicht nur Deutschland sondern auch Österreich, Schweitz, Niederlande und viele mehr), der auf seiner Pilgerreise stirbt, hier begraben werden. Wir waren trotzdem froh, dass wir alle heile wieder daheim angekommen sind.

Foto: orangene Blüte
Foto: Hannah
Foto einer weiß blühenden Blume
Foto: Hannah
Foto: rosa Rose
Foto: Hannah

Ein Tempel für alle Götter

Foto: Das kreisrunde Loch in der Decke des Pantheons
Foto: Hannah

 

Am Abend haben wir noch das Pantheon angeschaut. Das Panteon ist eines der ältesten Gebäude, das noch erhalten ist. Die Römer haben die Götter der Gebiete, die sie eingenommen haben, immer einfach in ihren Katalog an Göttern aufgenommen. Weil sie aber irgendwann nicht mehr allen Göttern Altäre und Tempel bauen konnten und Angst hatten, dass irgendeiner zu kurz kommt, haben sie das Pantheon gebaut.

 

 

Pan heißt alle und Theos heißt Gott. Es ist also ein Gebäude, dass allen Göttern geweiht war. Im Mittelalter wurden viele antike Gebäude zerstört, um die Steine als Baumaterial zu nutzen. Das Pantheon aber wurde kurzerhand zur Kirche ernannt und deswegen blieb es stehen. Weil es eine Kirche ist, kann man es, wie alle Kirchen in Rom, kostenlos besichtigen.

Am Freitag konnten wir etwas ausschlafen und sind dann zum Forum Romanum gefahren. Von dem kann man leider nicht mehr viel erkennen, aber es war trotzdem interessant. Weiter gings zum Kolosseum. Die Architektur des Kolosseums ist wirklich beeindruckend. Die strategische Plazierung der Eingänge sorgt dafür, dass es in wenigen Minuten mit Zuschauern gefüllt und wieder geleert werden kann. Im Kolosseum fanden Gladiatorenkämpfe statt. Der Boden des Kolosseums konnte auch entfernt und das Becken darunter mit Wasser gefüllt werden - so konnten ganze Wasserschlachten nachgespielt werden.

 

Vom Coloseum aus machten wir uns auf den Weg zur Lateran Basilika. Diese war lange Zeit der offizielle Sitz der Päpste. Die riesige Kirche zeichnet sich durch ihre überlebensgroßen Statuen der Apostel aus.

Am Abend gingen wir nach Trastevere, einem wunderschönen italienischen Stadtviertel.

 
Der Samstag war der letzte richtige Tag. Wir sind zur Kirche San Presere gefahren und haben dort eine Messe gefeiert. Danach haben wir noch die Kirche Santa Maria Maggiore angeschaut und den Rest des Tages gechillt.

Busse und E-Scooter

Für 24 € kann man in Rom für 7 Tage mit allen Bussen fahren. Das lohnt sich schon, denn die Busse fahren sehr regelmäsig und vor allem für weiter abgelegene Sehenswürdigkeiten ist das sehr praktisch. Zusätzlich kann man sich überall in der Stadt E-Scooter ausleihen. Hierfür muss man sich eine App (wir haben Bird benutzt) herunterladen und diese mit einem Paypal Account verbinden. Dann kann man einen QR-Code scannen und so den Roller entsperren. Mit den Rollern fahren ist wirklich lustig und geht super schnell. Die App zeigt auch an, wie viel Akku der Roller noch hat und man kann (zumindest bei Bird) auch mit einem Handy mehrere Roller scannen und so können mehrere Personen über ein Handy fahren.

 

Die Corona-Regelungen waren in Italien zu Pstern noch strenger als zuhause. Wir mussten in den Kirchen und auch bei besonderen Sehenswürdigkeiten FFP2 Maske tragen und wurden von den Polizisten immerwieder auf Abstand hingewiesen. In Restaurants musste man, sobald man den Platz verließ, Maske tragen und bei der Papstaudienz auch - obwohl diese ja draußen war und die Stühle mit Abstand aufgestellt waren. In der Theorie war auch überall 2G - das hat aber niemand kontrolliert.

 

 

Am Sonntag sind wir ganz früh wieder nach Hause geflogen. Es war eine wunderschöne Reise und ich freu mich schon auf die Nächste!

Foto: Vier Jungs mit FFP2 Masken in einem Museum
Foto: Hannah

 

Foto: Kolosseum (außen)
Foto: Hannah
Foto: sechs Menschen vor den Überresten des Circus Maximus
Foto: Hannah
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