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Foto: kreisförmiges Graffiti der aROund Logos in fünf Farben

Das fertige Graffiti | Foto: Melina

Bilderstrecke von Melina
Bereich
Heimat
Veröffentlicht
22.10.2021

Sprühdose statt Bleistift - Graffiti sprayen im Kunstunterricht?

Was passiert eigentlich, wenn man 21 Jugendliche mit Sprühfarbe ausstattet und auf eine Wand loslässt?

Das wollte mein Kunstlehrer anscheinend auch wissen. Aber mit einem so coolen Ergebnis hat er sicherlich nicht gerechnet. Schließlich war er schon überrascht, dass wir überhaupt die Motivation für dieses Projekt aufbringen konnten...

 

Da wir im Unterricht gerade das Thema "Street-Art und Graffiti" behandelten und man in Wasserburg an der alten Essigfabrik sprayen darf, machte mein Kunstlehrer den Vorschlag, dort eine praktische Kunststunde einzulegen. Nun hatten wir eine Woche Zeit, uns ein Motiv zu suchen und unsere Farbwünsche an meinen Lehrer weiter zugeben. Ann-Katrin und ich hatten sofort eine Idee, deren Umsetzung wir schon auf der Busfahrt nach Hause planten. Wir wollten das aROund-Logo in jeder der fünf Farben sprühen!  

Gar nicht so einfach!

 

Ich hatte davor noch kein Graffiti gemacht und auch selten mit Sprühfarbe gearbeitet. Ich bin der Meinung, Vorbereitung ist alles!

Ann-Katrin und ich haben uns eine Schablone gebastelt. Diese hat uns das Sprayen sehr erleichtert, da wir einfach darüber sprühen konnten und nicht jede Form selbst zeichnen mussten. Trotzdem war die Aktion nicht ganz einfach. Sprüht man zu viel Farbe auf die Schablone, läuft die Farbe darunter und nutzt man nicht genug, wird das Ergebnis nicht deckend. Nach ein paar Versuchen hat man aber auch dafür ein Gefühl.

  

So sprüht man ein Graffiti!

Bevor es richtig losging, hat mein Kunstlehrer uns erstmal ein paar Tipps und Hinweise gegeben. Dazu gehörte auch der Vorschlag, sich eine Schablone zu basteln.

Nach einer kurzen Besprechung im Klassenzimmer ist dann der gesamte Kurs einmal quer durch die Wasserburger Altstadt zur Essigfabrik gelaufen. Wobei sich die meisten von uns nicht ganz sicher waren, wo wir überhaupt hin müssen... Als wir uns dann alle an der Fabrik eingefunden hatten ging es auch schon los. Zunächst mussten wir die Wand grundieren, d.h. die vorhanden Graffitis mit weißer Farbe übersprühen. Wir hatten zwar richtige Wandfarbe zur Verfügung doch wir stellten schnell fest, dass es mit Sprühfarbe schneller und einfacher geht. 

 

Im zweiten Schritt ging es auch schon daran, die Motive an die Wand zu sprayen. Ann-Katrin und ich mussten nur die Schablone an die Wand halten und dann darüber sprühen. Diesen Vorgang haben wir insgesamt fünf Mal gemacht und uns mit halten und sprayen immer abgewechselt. Ein Tipp dabei ist es immer nur dünne Schichten zu sprühen, dafür vielleicht mehrmals. So verläuft die Farbe nicht, aber am Ende ist es trotzdem deckend. 

Man sollte die Farbschichten natürlich erst trocknen lassen, bevor man eine weitere darüber gibt und da die Farbe sehr schnell trocknet hat man ohnehin keine lange Wartezeit.    

 

Allgemein sollte man sich ein Design aussuchen, dass nicht zu klein bzw. detailliert ist. Gerade als Anfänger kann man die Farbe schwer dosieren und das Ergebnis würde dann nicht sehr gut aussehen. Eine Sache die jedem klar sein sollte: Man wird Farbe auf die Finger bekommen! Ich habe die Farbe auch nur schwer wieder abbekommen. 

Am Ende des Tages hatten Ann-Katrin und ich zwar kein perfektes Bild an die Wand gesprüht, aber wir waren sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Wir und alle unsere Klassenkamerad*innen hatten viel Spaß bei der Aktion und das ist im Endeffekt das wichtigste. 

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