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Foto: Auf dem mit Matten ausgelegten Boden einer Turnhalle trainieren mehrere junge Leute in weißen Judo-Anzügen das richtige Fallen

Fallschule beim Judo

Info von Jugendarbeit ÜA
Bereich
Heimat
Veröffentlicht
24.07.2024

Angeln auf dem Stundenplan?

8:00 Angeln, 8:45 Kegeln, nach der ersten Pause Boogie Woogie und Tuba und noch vor dem Mittagessen Judo und Yoga - wie würde dir ein solcher Stundenplan gefallen?

Der Kreisjugendring macht es möglich, dass Vereine an die Schulen kommen und dort Schnupperkurse anbieten. Das ersetzt dann zwar nicht wirklich den alltäglichen Stundenplan, aber so dürfen alle mal was neues ausprobieren und meistens macht das großen Spaß.

 

Wenn das an deiner Schule noch nicht angeboten wird, kannst du selbst aktiv werden und zum Beispiel einem netten Lehrer davon erzählen. Und wenn du selbst in einem Verein bist, zum Beispiel eine Sportart trainierst, im Trachtenverein tanzt oder dich für Tierschutz engagierst, kannst du auch da fragen, ob es nicht mal eine coole Aktion wäre, einen Workshop an einer Schule anzubieten.

Wie das aussehen kann, davon berichten zwei Schulen, die es schon ausprobiert haben:

Ab in die Natur -

Franziska Hager Schule, Prien

 

Zu einem ganzen Schulvormittag am Fluss hatte der Fischereiverein für Kinder & Jugendliche Prien e.V. eingeladen. In dem Ort Prien gibt es nämlich auch den Fluß Prien. Die wichtigste Frage des Tages: Was schwimmt da? Es waren zahlreiche Fische und Kleinstlebewesen, die in unseren Gewässern heimisch sind: Forelle, Hecht und Karpfen haben ja die meisten schonmal gehört, aber was bitte ist eine Mühlkoppe? Die Tiere, die den Schülern in die Netze gingen, wurden nach dem Bestimmen wieder freigelassen. Anhand der gefangenen Wassertierchen kann man aber die Wasserqualität ablesen: Bachflohkrebse und Köcherfliegenlarven zum Beispiel leben nur in unverschmutzten Gewässern. Die Prien ist also sauber, denn beide wurden gesichtet.

 

Um zu verstehen, welchen Unterschied es macht, ob ein Fluss seinem natürlichen Flussbett folgen darf oder Menschen ihn künstlich begradigt haben, wurden Schaufeln und Harken in die Hand genommen. Auf einer Kiesbank bauten die Schüler zwei unterschiedliche Bachläufe nach. Im natürlichen Bachlauf lief das Wasser viel langsamer, was wichtige Vorteile für Lebewesen und Pflanzen bringt. Deshalb haben sie ihr Experiment am Ende auch zurückgebaut und die Kiesbank wieder in ihren ursprünglichen Zustand versetzt.

Respekt und Bewegung -

Rupert Egenberger Schule, Aibling

 

Kannst du dir vorstellen, deinen Lehrer oder deine Lehrerin anstatt mit einem runtergeleierten "Guten Morgen" mit einer stummen Verbeugung zu begrüßen und "Sensei" zu ihm oder ihr zu sagen? Bei der japanischen Kampfsportart Judo ist das ganz normal, denn hier geht es auch viel um Respekt.

 

Los ging der besondere Unterricht mit dem TuS Bad Aibling e.V. Sparte Judo dann aber doch erstmal mit Vokabeln lernen: "Hajime" ist das Kommando zum Beginn eines Kampfes und "Mate" ist das Kommando zum Aufhören. Kämpfen auf dem Stundenplan?

 

Bevor die Schülerinnen und Schüler sich tatsächlich in Zweierkämpfen gemessen haben, galt es noch, etwas ganz wichtiges zu lernen - nämlich wie man richtig fällt. Also so, dass man sich dabei möglichst wenig verletzt und es möglichst wenig weh tut. Das erfordert am Anfang schon auch etwas Mut, weil man sich nach hinten werfen (oder sogar werfen lassen) muss. Im Kampf gilt dann die einfache Regel: Wer oben ist, gewinnt. Noch eine wichtige Abmachung beim Judo: wer zweimal mit der flachen Hand auf den Boden klopft, gibt auf. Der Kampf muss dann sofort beendet werden.

Willst du auch?

Der Kreisjugendring Rosenheim unterstütz Vereine bei solchen Schulprojekten organisatorisch und finanziell. Dem Verein bringt das gute Werbung für neue Mitglieder und vielleicht auch Leute, die sich ehrenamtlich engagieren wollen. Und für die Schülerinnen und Schüler bringt es Abwechslung in den Schulalltag und den Spaß, mal etwas ganz anderes zu lernen.

 

Kaum jemand weiß so gut bescheid über die ganzen Vereine, die es bei uns im Landkreis Rosenheim gibt, wie der Kreisjugendring. Er findet, dass ehrehamtliches Engagement in Vereinen ein ganz wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft ist. Da aber vor allem die jungen Leute gar nicht wissen, was es alles für Vereine gibt, entstand die Idee, Vereine und Schulen zu connecten. Das kann eben mit so einer Schnupperstunde oder einem Projekt- oder Wandertag sein oder auch mit einem regelmäßigen Wahlfach-Angebot am Nachmittag. 

 

Wer Lust hätte, so ein Projekt auch mal auf die Beine zu stellen und nicht weiß, wo man da anfangen soll, kann beim Kreisjugendring anrufen und nach der so genannten Koordinierungsstelle für schulbezogene Jugendarbeit fragen.  

Auf der Internetseite dazu findet man noch viele weitere Projekte, die schon umgesetzt worden sind. Und da standen tatsächlich auch Kegeln, Boogie Woogie und Yoga auf dem Stundenplan!

 

Kreisjugendring Rosenheim

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