Heldinnen und Helden aus aller Welt

Frodo Beutlin, Batman oder Jeanne d’Arc. Sie alle haben eins gemeinsam: Für einige sind sie Helden, andere halten sie für unwichtig. So kompliziert ist das Heldentum. Wie wird man eigentlich ein Held und warum sehnen wir uns als Gesellschaft nach Heldinnen oder Helden? Das alles und vieles mehr versucht die neue Ausstellung im Lokschuppen "Heldinnen und Helden" zu erklären und gibt einem dabei auch viel zum Nachdenken über die eigenen Werte mit. aROund-Reporter Ann-Katrin und Flo haben sich die Ausstellung angeschaut.

"Held = durch große und kühne Taten besonders in Kampf und Krieg sich auszeichnender Mann edler Abkunft (um den Mythen und Sagen entstanden sind)" - so definiert der Duden einen Helden. Doch sind nicht auch andere Personen Helden? Was ist mit den Geschwistern Scholl, Nelson Mandela oder der eigenen Mutter? Anscheinend hat jeder eine andere Definition davon, wer ein Held ist. Deshalb ist die Ausstellung Heldinnen und Helden so vielfältig. Hier ist jede Art von Held ausgestellt, von Claus Schenck Graf von Staufenberg bis hin zu Niki Lauda oder auch Herakles aus der griechischen Mythologie.

Es wird die Frage aufgegriffen, wer "darf" laut einer Gesellschaft zu einem oder einer Held*in werden? In der Ausstellung gibt es einen interaktiven Bildschirm, an dem man abstimmen kann, ob man eine bestimmte Person als Held ansieht oder nicht. Viele sagten dort, dass zum Beispiel Taylor Swift für sie keine Heldin sei, dafür aber die Physikerin Marie Curie. Klar wird: Jede Gesellschaft hat ihre eigenen Held*innen. Viele sind schon lange in Vergessenheit geraten, nur wenige konnten bis heute überdauern

Beim Gang durch die Ausstellung fällt nicht nur die große Vielfalt an Held*innen auf, sondern auch Gemeinsamkeiten. In einem Raum stehen Stauffenberg (Attentat auf Hitler) und Ladybug (aus dem Film Micarulous) direkt nebeneinander. Obwohl sie sehr verschieden sind, wollten beide das Böse besiegen. Diese Vielfalt zieht sich durch die gesamte Ausstellung im Lokschuppen durch. 

Ein Bereich, der uns besonders gut gefallen hat, sind die sogenannten Helden-Begleiter. Hier werden die Personen gezeigt, die bekannte Helden auf ihrer Reise begleitet und geformt haben. Man sieht unter anderem Meister Yoda als Begleiter von Luke Skywalker und Gandalf als Begleiter des Hobbits Frodo. Wir glauben, dass dies nicht nur auf die Helden zutrifft, sondern auch auf uns alle. Jeder hat in seinem Leben Menschen, die einen zu dem gemacht haben, der man heute ist.

Interessant waren auch die interaktiven Elemente der Ausstellung. Bei diesen kann man ganz spielerisch die Bereiche erkunden. Man hat zum Beispiel die Chance, selbst einen eigenen Helden zu gestalten oder auch die eigenen Helden-Fähigkeit herauszufinden. Mit einer App kann man sich die Ergebnisse auch als Erinnerung speichern.

Die Lokschuppen-Ausstellung "Helden & Heldinnen" ist definitiv einen Besuch wert - ganz egal ob man dabei die Räume auf eigene Faust erkundet oder sich einer Führung anschließt. Jeder Bereich ist liebevoll und bis ins kleinste Detail gestaltet. Außerdem wurde dieses Jahr wieder bewiesen, dass Ausstellungs-Besuche keineswegs langweilig sein müssen. Durch viele interaktive Exponate werden die Heldinnen und Helden Jung und Alt gleichermaßen nähergebracht.

Neben den normalen Führungen gibt es auch noch ein paar Aktionen für Groß und Klein, wie zum Beispiel:

> Film-Tour: "Die Magie der Filmrequisiten"

Am 30.08 und am 06.09 wird es eine besondere Führung durch die Lokschuppen-Austellung geben. Der Leihgeber Jan-Eric-Hauber wird Hintergründe und Spezialwissen zu seinen originalen Filmrequisiten verraten. Zu sehen sind Requisiten aus "Harry-Potter" und "Forrest Gump". Die Führung ist für alle ab 10 Jahren und für die Teilnahme müssen ein Ticket für den Eintritt in die Austellung und ein Ticket für die Führung erworben werden. Der Rundgang beginnt um 15 Uhr und dauert ca. 60 Minuten.

> Heldenreise to go für tolle Figuren

Am 18.09 & 19.09 findet im Lokschuppen ein Workshop für kreatives Schreiben statt. Der Schwerpunkt der Veranstaltung liegt dabei auf der Figurenentwicklung und der psychologischen Leserführung. Das Seminar wird geleitet von Nina Blazon, geht von 17-20 Uhr und ist ab 12 Jahren. Die Anmeldung erfolgt über folgende E-Mail Addresse: seminar@ninablazon.de. Seminargebühr: 94,- € (ermäßigter Preis: 86,- €)

Alle weiteren Informationen können aus dem Begleitprogramm zur Ausstellung entnommen werden:

 Begleitprogramm "Heldinnen und Helden"

Die jetzige Ausstellung "HELDINNEN & HELDEN" dauert noch bis zum 15.12.2024. Bereits am 14.03.2025 öffnet der Lokschuppen dann erneut seine Tore und lädt in die Ausstellung "Die Titanic & Ihre Zeit" ein. Hier erfährt man viel über die Jungfernfahrt 1912, den Untergang des Schiffes und was mit dem Wrack heutzutage geschieht. 2026 findet die Ausstellung "Versunkendes Ägypten" ihren Platz in Rosenheim. Dazu werden einzigartige Unterwasserschätze der versunkenen antiken Stadt Herakleion, Teile der Stadt Canopus und des sagenumwobenen Hafen von Alexandria präsentiert.

Wir können uns also auf viele tolle Ausstellungen freuen. Unser Lokschuppen ist doch was Schönes! ;)