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Von links nach rechts: Buch mit blau rosa cover Titel: "Matilda" darunter ein blauer Hefter mit dem Skript von Matilda, daneben ein gelber Buchschuber, daneben ein Buch auf dem Cover ein Bild von einem Mädchen vor blauem Hintergrund in Rotem Schriftzug da
Artikel von Hannah
Bereich
Unterhaltung
Veröffentlicht
31.01.2023

Um die Welt zu verändern, braucht es ein kleines Genie

"Egal wie jung du bist, du kannst alles verändern, wenn du nur dran bleibst und - ganz wichtig - einfach anfängst." Das ist für mich die Aussage der Geschichte von "Matilda", einem sehr berühmten Kinderbuch von Roald Dahl. Jetzt ist es bei Netflix als Musical-Film erschienen und ich bin begeistert! Aber der Reihe nach...

Meine Meinung zum Netflix-Film "Matilda- the Musical"

Mich fasziniert Matilda schon seit vielen Jahren. Zuerst hatte ich das Buch gelesen, dann kam ein Hollywood-Film dazu raus und später auch ein Musical. Weil mich das Musical so begeistert hatte, habe ich damals das komplette Drehbuch mit allen Liedern aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt - da war ich in der siebten oder achten Klasse. Warum ich das gemacht habe? Keine Ahnung. Aber ich habe mich sehr intensiv mit der Geschichte auseinandergesetzt und sie gehört zu meinen absoluten Lieblings-Musicals. Deshalb war ich natürlich sehr auf den neuen Netflix-Film gespannt.

 

Das Buch Matilda (blau und rosa cover) Auf einer aufgeschlagenen Seite des Skripts

Story
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Matilda Wormwood ist ein erstaunliches Mädchen. Mit eineinhalb Jahren redet sie fehlerlos und kann so viele Wörter, wie die Erwachsenen. Im Alter von drei Jahren bringt sie sich das Lesen bei und sucht eifrig nach Geschichten. In jeder anderen Famile wäre sie gelobt und gefördert worden, doch Matildas Eltern halten nichts von Büchern und Wissen. Im Gegenteil, sie bestrafen Matilda regelmäßig für ihr Wissen. Doch das kleine Mädchen läßt das nicht einfach so über sich ergehen. Ihr ausgeprägter Sinn für Fairness zeigt sich besonders, als ihr Vater sie zur Schule schickt. Aber nicht irgendeine Schule. "Crunchem Hall"! Und wie der Name schon sagt, geht es dort alles andere als fair gegenüber den Schülern zu. Die übersinnlichen Kräfte, die das Mädchen entdeckt, kommen ihr dabei gerade gelegen. Was wird Matilda wohl unternehmen?

 

Background Information
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Ursprünglich wurde die Geschichte von Matilda 1988 als Buch von Roald Dahl veröffentlicht. Der Autor ist außerdem bekannt für die Bücher Charlie und die Schokoladenfabrik, Sophiechen und der Riese und viele andere Kinderbücher. Erstmalig wurde das Buch 1996  unter der Regie von Danny DeVito verfilmt. Dieser Film traf jedoch auf zwiegespaltene Reaktion. Einerseits ist es ein sehr schöner Film mit vielen talentierten Darsteller*innen. Andererseits ist diese doch sehr klassisch britische Kindergeschichte durch den Film stark amerikanisiert worden. Es ist eben eine amerikanische Filmproduktion gewesen und es wurde auch nicht versucht, möglichst britisch rüberzukommen. Dennoch kann ich die Kritik gut verstehen, wenn man ein klassisch bayrisches Kinderbuch nehmen würde und in Amerika verfilmen, käme da bestimmt auch nicht das raus, was man erwarten würde. Einige Jahre später wurde das Buch als Musical umgeschrieben und 2010 zum ersten mal im Londoner Westend aufgeführt. Tim Michin schrieb dafür die Lieder und die Musik und Dennis Kelly das Skript. Der neue Film von Netflix ist nun eine Verfilmung des Musicals. Die Lieder wurden um ein weiteres ergänzt und die Story wurde an einigen Teilen ein wenig geändert, aber im Grunde ist es das Bühnenmusical jetzt als Musicalfilm. 

Hier ist der Link zum Trailer der Bühnenaufführung.

 

 

Von der Bühne auf die Leinwand (nicht Spoilerfrei)
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Was sofort auffällt, ist, dass zwei Lieder vom Musical nicht im Film vorkommen. Beide Lieder tragen die Story nicht weiter voran, dennoch zeigen sie noch einmal deutlich, wie bescheuert Matildas Eltern eigentlich sind. In dem Lied ´Loud´ (dt. laut) gesungen von Mrs Wormwood, wird betont, dass man, wenn man keine Ahung hat, einfach nur lauter schreien muss und dass gutes Aussehen und Geld einen sowieso viel weiter bringen als Bücher und Wissen. Ein solches Lied passt leider auf viele Leute in unsere heutigen Gesellschaft sehr gut und deswegen finde ich es schade, dass es nicht im Film vorkommt. Besonders weil so der Kontrast verloren geht, denn später im Film singt Matilda ein Lied namens ´Quiet´ (dt. leise).

 

Das zweite Lied, das im Film fehlt, ist ´Telly´, gesungen von Matildas Vater Mr Wormwood. Dieses Lied geht nicht wirklich ab. Es ist lustig und Mr Wormwood will darin aufzeigen, dass es bescheuert ist, Bücher zu lesen wenn man auch fernschauen kann. ´Telly´ ist dabei eine Abkürzung für Televison, also Fernseher. Im Bühnenmusical diehnt es nur als Einstieg in den 2. Akt nach der Pause.

 

Wo Lieder gestrichen werden, kommt natürlich auch ein neues dazu. ´Still holding my hand´ ist ein wunderschönes Schluss-Lied, gesungen von Matilda, Ms Honey, der netten Klassenlehrerin, und den Kindern der Schule. In Matildas erstem Lied ´Naughty´ singt sie, dass man nur selber seine Geschichte ändern kann, dass niemand es für einen tun wird und, dass man auch unkonventionelle Methoden benutzen darf und einfach mal naughty (dt. frech) sein soll, um die eigene Geschichte zum besseren zu ändern. Am Ende wird dieses Bild wieder aufgegriffen und Matilda und Ms Honey stellen fest, dass sie die Geschichte des jeweils anderen geändert und verbessert haben. Es ist ein wunderschöner Abschluss des Films, der aufzeigt, dass man eben doch nicht nur ganz alleine durchs Leben geht, sondern, dass es immer wieder Menschen gibt, die deine Hand nehmen und leise deine Geschichte für dich zum besseren verändern.

 

Hier gehts zum Lied 

 

Michael
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Was besonders auffällt, ist, dass Matildas großer Bruder Michael im Film komplett weggelassen wurde. Das find ich tatsächlich schade. Dadurch wie Mr und Mrs Wormwood mit Michael umgehen, wird der Kontrast zum Umgang mit Matilda noch größer. Michael ist wie seine Eltern. Er kopiert alles was sie tun und ist beigeistert von den Gemeinheiten, die sein Vater treibt. Dementsprechend verhällt sich auch Mr Wormwood gegenüber seinem Sohn. Er ist liebevoll und lobt ihn zum Himmel, auch wenn Michael das genaue Gegenteil eines Genies ist. Dadurch, dass die Wormwoods insgesamt wenig Screentime haben (durch die Kürzung der Lieder und auch sonst) wäre der Kontrast vielleicht auch wenn Michael im Film vorkommen würde, nicht so stark sichtbar, aber dennoch finde ich, fehlt er. Michael macht dem Zuschauer klar, dass die Wormwoods nicht prinzipiell was gegen Kinder haben, sondern nur gegen welche die selber denken und zwar anders als sie.

 

Fazit
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Der Film ist wunderbar gelungen! Alle Schauspieler haben sich selbst übertroffen. Die meisten Darsteller sind ja wirklich noch junge Kinder und ihre Leistung ist echt überragend. Respekt! Besonders die Choreografien und Lieder sind wirklich gut gelungen. Ich bin richtig begeistert und kann den Film jedem empfehlen, der das Buch, das Musical oder den alten Film kennt und mag. Und alle, die sich einfach einen schönen Kinder-Musical-Film gönnen wollen, sind bei diesem Film auch ganz richtig. Besonders, weil er auch noch eine schöne Message rüberbringt.

 

Hier gehts zum Netflix Trailer

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