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Digital gezeichnetes Bild mit Schriftzug "This is Halloween", ein leuchtendes Gruselgesicht vor der Skyline einer Stadt
Artikel von Hannah
Bereich
Kultur
Veröffentlicht
21.10.2022

Warum feiern wir Halloween?

Halloween... Ist das schon wieder so was Christliches? Ja und Nein.

Das Wort Halloween kommt vom englischen "All Hallows Eve", der Abend vor Allerheiligen - dem katholischen Feiertag am 1. November. Durch umgangsprachlicher Faulheit wurde dann Hallowe'en. Traditionell werden viele katholische Feiertage am Abend vorher begonnen, z. B. Heilig Abend (24.12) → Weihnachten (25.12). An Allerheiligen wird, wie der Name schon sagt,  allen Heiligen gedacht, ein Tag später an Allerseelen, wird an alle Verstorbenen gedacht.

 

 

Kelten oder Römer?

 

Entstanden ist diese katholische Tradition aus dem keltischen Sanhain-Fest ("Souwin" ausgesprochen). Der Monatswechsel von Oktober auf November spielte bei den Kelten eine große Rolle, denn damit war der Sommer entgültig vorbei und der Winter begann. Die Kelten feierten also am 1. November eine Art "Erntedank -Fest".

 

Durch die Invasion der Römer kam es zur Vermischung mit dem römischen Totenfest. Den Sagen nach stehen nämlich am Abend vor Sanhain die Tore zu den Toten auf. Es ist allerdings schwer einzuordnen, was von den Kelten kommt und was die Römer sich ausgedacht haben, da es nur wenige Quellen direkt aus der keltischen Zeit gibt. Das meiste, was wir über die Kultur wissen, stammt aus Schriften von Römern über die keltische Kultur. Was ziemlich einseitig ist, denn oft werden die Kelten darin als unzivilisierte Barbaren dargestellt, damit die Römer ihre Feldzüge gegen sie begründen konnten.

Die meisten unserer "Halloween-Traditionen" stammen allerdings nicht vondem keltischen Fest, sondern sind später in Europa entstanden.  Was bis ins Mittelalter geblieben ist, ist der Glaube, dass am Abend vor Allerheiligen die Toten in die Welt der Lebenden kommen. Sowohl die einem wohlgesinnten als auch, die man lieber nie wieder sehen wollte. Am Abend wurde oft gemeinsam gegessen und so wurde an diesem Abend für geliebte, verstorbene Familienangehörige mit aufgedeckt, in der Hoffnung nochmal mit ihnen ein Abendessen zu teilen.

Die Toten, die mit einem noch ein Hühnchen zu rupfen haben, hatten aber auch die Chance ins Reich der Lebenden zurück zu kehren und damit, diese einen nicht erkannten verkleidete man sich.

In den 1840er Jahren brachten die vermehrt noch sehr katholisch geprägten Iren das Fest nach Amerika, wo es immer mehr zur Attraktion wurde. Immer mehr verkleideten sich die Menschen zum Spaß und erschreckten sich aus Jux und Tollerei.

In den1990ern schwappte das ganze zurück nach Europa. 

...und die Kürbisse-Laternen?

 

Im Amerikanischen werden die ausgehöhlten Kürbisse auch gerne Jack 'o Lantern genannt. Dazu gibt es folgende Geschichte: 

Der Gauner Jack hatte sein ganzes Leben lang gestohlen, getrickst und jeden ausgenutzt. Durch einen Trick schaffte er es, sogar den Teufel zu überzeugen, dass er nicht in die Hölle kam. Da er aber so schandhaft gelebt hatte, könnte er natürlich auch nicht in den Himmel und musste fortan in der Leere zwischen Himmel und Hölle herumirren. Um dabei ein bisschen Licht zu haben, höhlte er eine Rübe aus und legte ein stück brennende Kohle hinein. Da Rüben in Amerika nicht so verbreitet waren wie Kürbisse, wurde kurzerhand auf diese umgestiegen. Und da Kürbise aufgrund ihrer härteren Schale viel praktischer waren, blieb man auch dabei.

Süßes oder Saures?

 

Auch das Um-die-Häuser-ziehen hat Tradition. Vermutlich rund um das 9. Jahrhundert entstand der Brauch an Allerseelen, also dem 2. November, süße Kuchen zu backen, sogenannte "Seelenkuchen". Die Kinder gingen dann von Haus zu Haus und bekamen ein kleines Stück des leckeren Gebäcks ab. Im Gegenzug beteten sie für die Verstorbenen dieses Hauses.

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