Wer lässt sich schon gerne manipulieren? Eigentlich will sich doch jeder selbst seine Meinung bilden! Es ist bloß so: Die eigene Meinung basiert ja auch auf Informationen. Und wenn die schon frei erfunden oder gelogen sind? ...dann sind Fake News dabei, dich zu verarschen.
- Info von Jugendarbeit ÜA
- Bereich
- Wissen
- Veröffentlicht
- 02.10.2024
5 Fake Fallen - Krieg & KI
Dass wir aufpassen sollen, wenn uns jemand anquatscht, das haben wir schon im Kindergarten gelernt. Heute laufen Kindergartenkinder mit Handy in der Hand rum, dabei gibt es im Netz so viel mehr gefährliche Leute als auf der Straße. Und wie schützen wir uns selbst davor? TikTok löschen? Würde helfen, aber nee... Dann lieber gut informiert weitersurfen! aROund gibt dir in dieser Serie einige gute Tipps weiter, denn Fake News können Geld abzocken, Viren aufs Handy laden und Wahlen beeinflussen. Lass dich nicht manipulieren! Sei du die Person, bei der Fake News verpuffen, anstatt sie zu teilen und ihnen so zu mehr Reichweite zu verhelfen!
Im ersten Teil der 5 Fake Fallen haben wir uns irreführende Titel und Thumbnails angeschaut und gelernt, was Fake News eigentlich von uns wollen. In Teil 2 geht es um ganz konkrete Beispiele von Fake News bei Social Media und als Kriegswaffe. Und am Ende gibt es natürlich auch wieder einen Tipp für spannende, junge Nachrichten-Formate!
Falsche Zusammenhänge
Es ist nicht immer so wie es auf den erste Blick scheint! Hier 3 Beispiele von Fake News, die bei Social Media viral gegangen sind:
"Buslime"
Ein Norweger, der der rechtsextremen Szene zugeordnet wird, hatte bei Facebook unter anderem in einer Gruppe namens "Vaterland zuerst" ein Bild von einem Bus aus dem Allgäu gepostet. Eigentlich sieht man darauf nur leere Sitze - solche, die oben schmaler werden, abgerundet sind und einen lila Stoffbezug mit Muster haben. Auf dem Foto waren die Sitze leicht zu verwechseln mit vollverschleierten menschlichen Körpern - sie ähnelten also Frauen in Niqab (ähnlich Burka). Dazu hatte der Mann geschrieben: "Was denken die Leute darüber?" Und an den Kommentaren ließ sich schnell ablesen: viele Menschen fielen auf die Täuschung rein, denn sie posteten ihre Empörung über so viele verschleierte Personen oder ihre Sorge, dass es sich um Terroristen handeln könne, die Bomben unter dem Niqab tragen. Mehr Infos dazu findest du zum Beispiel beim Faktenchecker Mimikama.
Kriegs-Propaganda
In einem anderen Social Media Post sieht man angeblich israelische Kampfhubschrauber über dem Gaza-Streifen fliegen, die von der Flugabwehr abgeschossen werden. In Wahrheit handelt es sich um eine Sequenz aus dem Videospiel Arma 3. Die hatte jemand einfach ausgeschnitten und dazu frei erfundene Sachen behauptet - mit dem Ziel, die Terrororganisation Hamas als stark und wehrfähig darzustellen. Dazu hat der Faktenchecker Correctiv recherchiert.
Auch die Influencerin Alina Lipp, die in ihrem Telegram-Kanal "Neues aus Russland" russische Propaganda verbreitet, hatte ein Video veröffentlich, das angeblich das Kriegs-Geschehen in Gaza zeigen sollte. In Wahrheit sah man dort aber die Hauptstatt Algeriens, wo der Sieg eines Fußballvereins von Fans mit Feuerwerk gefeiert wurde.
Was tun?
Der erste Schitt ist immer: genau hinschauen! Denn was diese Posts gemeinsam haben: Sie setzen ein originalen Bild- oder einen Video-Schnipsel absichtlich in einen falschen Zusammenhang. Wer den Post nur mit halber Aufmerksamkeit wahrnimmt, läuft Gefahr, die falsche Behauptung zu glauben und vielleicht sogar aufreget mit anderen zu teilen.
Wenn du ins Zweifeln kommst, ob ein Post die Wahrheit sagt, kannst du mit Hilfe von Suchmaschinen der Sache selbst auf den Grund gehen. Die gängigen Suchmaschinen bieten dafür die VISUELLE SUCHE oder BILDER-RÜCKWÄRTSSUCHE an. Gekennzeichnet ist das Tool mit dem Symbol einer Kamera (ähnlich wie bei Instagram), bei der der äußere Rahmen aber gestrichelt ist. Dort kannst du entweder ein Bild hochladen odereine URL eingeben. Die Suchmaschine zeigt dir dann, in welchem Zusammenhang das Bild ursprünglich im Netz verwendet wurde.
So kannst du zum Beispiel leicht entlarven, dass eine angeblich in der ukrainischen Stadt Mariupol stehende Bushaltestelle in Wahrheit in Hamburg steht.
Vorsicht! KI
Durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz werden Fake News leider immer schwieriger zu erkennen. Selbst Videos können inzwischen sehr realistisch gefaket werden. Du siehst dann bekannte Politiker oder Promis, die etwas sagen, was sie in Wahrheit so nie gesagt haben. Dafür brauchen die KI Programme meist nur einen kurzen Video-Ausschnitt von der Person und passen dann Sprache, Mimik und Lippenbewegungen an.
Eigentlich gilt, dass mit KI erstellte Posts als solche gekennzeichnet werden müssen, aber nicht alle halten sich daran.
Tipp von aROund
Fesselnde Storys
Auf der Suche nach vertrauenswürdigen Quellen, die spannend aufbereitet Nachrichten und Wissen verbreiten, empfehlen wir heute die Podcasts von Keshrau Behroz und seiner Firma Undone. Bei "Legion: Most wanted" hat sein Team von investigativ arbeitenden Journalisten eine gesuchte RAF-Terroristin gejagt. "SchwarzRotGold" erzählt die Geschichte von Fußball-Star Mesut Özil, der den deutschen Integrationspreis verliehen bekommen und sich wenige Jahre später das Symbol einer rechtsextremen türkischen Organisation tattowieren lassen hat.
Bei "Cui Bono - Wer hat Angst vorm Drachenlord" geht es um Deutschlands größten Fall von Mobbing. Und in "Noise" lernen wir Menschen kennen, die sich in eine KI verliebt haben und erfahren, wie schon die letzte Bundestagswahl in Deutschland mit gekauften Fake News manipiluert worden ist. Alle Folgen dieser Podcasts kannst du kostenlos und ohne dich irgendwo anmelden zu müssen streamen.
Cliffhänger
In der dritten Folge von "5 Fake Fallen" erfährst du, was der Horrorclown Momo und Donald Trump gemein haben. Außerdem geht es um Cyber-Mobbing und die Frage, was strafbar ist. Und wir verraten dir eine kostenlose Hotline, die du per Whats App anschreiben kannst. Dort bekommst du zuverlässige Informationen, ob eine Behauptung wahr ist oder fake.
Sei also unbedingt auch in Teil 3 dabei und empfehle diese aROund-Serie gegen Fake News gerne weiter!
Dieser Beitrag ist Teil einer Serie.
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