Vermutlich würde es dich erschrecken, was der Internet-Browser deines Handys alles über dich verrät. Er speichert nämlich automatisch alles, wonach du suchst und was du aufrufst. Das kannst du zum Beispiel testen, indem du im Feld für die URL irgendeinen Buchstaben eingibst. Sofort werden dir sämtliche Webseiten angezeigt, die du dir zuletzt angeschaut hast und alle Suchbegriffe zu diesem Buchstaben, die du schon mal eingegeben hast. Das kann auch bequem sein, denn Cookies und Cache sorgen dafür, dass du in bestimmten Portalen angemeldet bleibst und nicht jedes Mal dein Passwort eingeben musst oder dass Seiten, die du häufig besuchst, schneller laden. Aber es birgt auch eine große Gefahr!
Die Filterbubble
Erstmal ist die Filterbubble etwas ganz normales. Jede und jeder von uns weiß unterschiedliche Dinge. Das liegt daran, dass wir uns für verschiedene Sachen interessieren, mit anderen Freunden reden, usw. So sammelt jeder unterschiedliches Wissen an, hat es aber selbst in der Hand, dieses Wissen zu erweitern, in Frage zu stellen und auch mal seine Meinung zu ändern.
Im Internet ist das schwieriger, denn die ALGORITHMEN, die in der Programmierung von Apps stecken, merken sich, was dir gefällt und zeigen dir vorrangig ähnlichen Content, damit du dich wohlfühlst und länger dabei bleibst. Wenn du dir bei TikTok ein Video über Katzenbabys anschaust, werden auf deiner For-You-Page plötzlich lauter Videos über niedliche Tiere vorgeschlagen, obwohl du den Kanälen, die diese posten, gar nicht folgst. Du musst diese Videos dafür noch nicht einmal liken, kommentieren oder teilen - TikTok reicht es, dass du sie angeclickt hast. Dann scannt TikTok, wie lange du dir ein Video anschaust: Wischst du es schon nach einer Sekunde weg, so vermutet TikTok, dass du den Inhalt nicht so mochtest, schaust du es aber bis zu Ende, geht der Algorithmus davon aus, dich zu cachen, wenn er dir ähnliche Videos zeigt. Die For-You-Page sieht also bei jedem Nutzer anders aus. Und das bedeutet, dass TikTok dich gut einschätzen kann - dein Alter, deine Nationalität, deine Religion, deine Vorlieben, usw. - das ist schon etwas gruselig.
Wenn du random in 2 fremden Handys bei GOOGLE das Wort "Klimawandel" eingibst, bekommst du verschiedene Suchergenisse angezeigt. Es kann passieren, dass du auf dem einen Handy lauter Seiten vorgeschlagen bekommst, die vor dem Klimawandel warnen und auf dem anderen welche, die behaupten, dass es den menschengemachten Klimawandel gar nicht gibt. Das hängt davon ab, was der Mensch, der dieses Handy normalerweise nutzt, vor dir eingegeben hat. Vermutlich surft er vor allem auf Seiten, die seine persönliche Meinung dazu bestätigen und das hat sich Google gemerkt.
Auch welche WERBUNG dir angezeigt wird, entscheiden Algorithmen. Bei Instagram kannst du dir zeigen lassen, warum dir genau diese Werbung zugespielt wird und du kannst sie gezielt verbergen. Clicke dazu auf die drei Punkte oben rechts von dem Werbe-Post.