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Foto: Eine lange Reihe von aufgestellten Holztafeln, auf denen Wahlplakate verschiedener Parteien hängen. Von einigen hängen nur noch Fetzen.

Was bleibt bei dir hängen? | Foto: Mo

Info von Team aROund, Flo, Leonie E., Hannah
Bereich
Politik
Veröffentlicht
01.02.2025

Meine erste Wahl

Unter uns: Gibt es ein unangenehmeres Wort als URNENGANG? Will man das??? Ja, ich will - trotzdem! Denn es geht ja nicht um eine Beerdigung, sondern darum, dass ich endlich mitbestmmen kann, wer Deutschland regieren soll. Und dafür geht es immerhin in ein Wahl-LOKAL... ;o) Damit ich da nicht unangenehm auffalle und tausend Fragen stellen muss, habe ich mich vorbereitet. Alles nützliche was ich jetzt zur Bundestagswahl und auch zur U18-Wahl weiß, teile ich natürlich mit euch. Vorher habe ich mich aber auch noch bei uns in der Redaktion umgehört. Da wählen auch einige zum ersten Mal - die einen mit Vorfreude und andere mit Zweifeln...

Endlich wählen! Endlich?

"Ganz ehrlich, wen ich wählen werde, weiß ich jetzt noch nicht. Nur, wen ich auf jeden Fall nicht wählen werde. Aber das heißt nicht, dass ich mich jetzt zurücklehne und sage, dann gebe ich meine Stimme eben nicht ab, wie man es so oft in der heutigen Generation hört. Dass ist dumm und hilft absolut nicht weiter. Vor allem weil sich dann viele über die Regierung beschweren, aber nicht einmal versucht haben etwas daran zu ändern. Also, wenn man sich jetzt schon eingesteht, dass man eigentlich überhaupt keine Ahnung hat, dann ist JETZT die Zeit, sich zu informieren. Und dann eine Entscheidung zu treffen. Es wird nie die Partei geben, die zu 100% zu den eigenen Vorstellungen passt, aber bestimmt eine die nahe dran kommt. Und ganz ehrlich, aus Protest zu wählen ist auch keine Option. Bedenkt doch mal: mit dem Wahlergebnis bestimmen wir unsere Zukunft! Wollen wir unsere Zukunft, die des ganzen Landes aufs Spiel setzen, nur weil es vermeintlich cool ist, aus Protest eine Partei zu wählen, die eigentlich gar nicht den eigenen Vorstellungen entspricht, die vielleicht sogar Schaden für das Land anrichtet?

 

Ja, es mag einem vielleicht nur wie ein bzw. zwei läppische Kreuze auf einem Blatt Papier vorkommen, aber diese Kreuze, die vier Striche auf nem Stück Papier, die haben Bedeutung. Und zwar eine sehr große. Sie tragen die Zukunft des Landes. Und die sollte man nicht einfach auf die leichte Schulter nehmen. Also setzt euch hin, informiert euch, trefft eure Entscheidung und bitte wählt mit bestem Gewissen!"

Leonie

"Ich darf auch das erste Mal bei der Bundestagswahl wählen. Letztes Mal war ich zwei Wochen zu jung - das hat mich damals schon sehr geärgert. Jetzt durfte ich schon bei der Europawahl und bei der Landtagswahl wählen - also wähl ich nicht ganz das erste Mal. Trotzdem fühlt sich das in der aktuellen Situation in der Welt viel viel wichtiger an. Wählen gehen ist so wichtig und das Privileg dazu zu haben ist toll! Es ist auch eine große Verantwortung, die manchmal unmöglich scheint, wie wichtig es ist, sich mit der Politik auseinander zu setzen und zu wählen."

Hannah

 

"Für mich ist es etwas ganz besonderes, endlich wählen zu dürfen. Früher habe ich nur durch die Medien oder meine Eltern mitbekommen, was bei Wahlen eigentlich passiert. Jetzt habe ich die Möglichkeit, selbst mitzuentscheiden, in welche Richtung sich unser Land entwickeln soll und wer mich dabei vertreten wird."

Flo

Funfact? Not!

Wäre die Bundestagswahl nicht vom 28. September auf den 23. Februar vorverlegt worden, hätten allein in Bayern ca. 62.000 junge Menschen mehr mitwählen können, weil sie bis dahin 18 geworden wären. Die Wahl musste aber früher stattfinden, weil die Ampel-Regierung zerbrach und deshald keine Mehrheit im Bundestag mehr hatte. Allerdings ist es bei Wahlen ja immer so, dass irgendwer erst am nächsten Tag Geburtstag und somit die A***-Karte gezogen hat...

U18 Wahl
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Auch wer noch nicht volljährig ist, kann wählen gehen! Die Stimme zählt dann zwar nicht für die Bundestagswahl, aber es macht trotzdem Sinn mitzumachen. Denn so wird sichtbar gemacht, wen Kinder und Jugendliche wählen würden.

Achtung: Die U18-Wahl findet schon vor dem Wahltag und an anderen Orten statt!

 

U18-Wahllokale können zwischen dem 7. und 14. Februar an einem oder mehreren Tagen aufgebaut werden, z.B. in Vereinsheimen, Jugendtreffs oder Fußgängerzonen. Gewählt werden kann zum Beispiel in Bad Aibling, Brannenburg, Bruckmühl, Kolbermoor, Oberaudorf, Pfaffing, Rosenheim, Rott am Inn, Stephanskirchen und Wasserburg. Wo du bei dir in der Nähe einen U18-Stand findest, kannst du hier auf einer Karte sehen:

 

Karte mit U18 Wahllokalen

 

Der Kreisjugendring Rosenheim sammelt die abgegebenen Stimmen ein und veröffentlicht die Ergebnisse.

Wahl-O-Mat & Wahl.Chat
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Welche politischen Ziele eine Partei hat, steht in den Parteiprogrammen. Die lesen aber nur die wenigsten. Wer sich nicht sicher ist, welche Partei am besten zu einem passt - der kann das mit dem Wahl-O-Mat feststellen. Hier werden dir Fragen dazu gestellt, was dir wichtg ist, und am Ende werden Parteien vorgeschlagen, die möglichst viel davon so wollen wie du. Der Wahl-O-Mat ist ab dem 6. Februar freigeschaltet.

 

Hier geht´s zum Wahl-O-Mat

 

Eine neue Alternative zum Wahl-O-Mat ist WAHL.CHAT - ein interaktives KI-Tool. Als User kann man hier konkrete Fragen stellen und auswählen, welche Partei darauf antworten soll. So kann man auch die Positionen mehrerer Parteien miteinander vergleichen. Die KI antwortet stellvertretend für die Parteien und bezieht sich dabei auf die Wahlprogramme.

 

Hier geht´s zu Wahl.Chat

2 Kreuze - für wen?

Olaf Scholz, Robert Habeck, Friedrich Merz, Alice Weidel - diese vier wollen der/die neue Bundeskanzler*in werden. Aber Achtung: Die stehen gar nicht auf deinem Stimmzettel drauf! Gewählt wird nämlich der Bundestag. Das sind 630 Personen, die ihren Arbeitsplatz dann in Berlin haben. Diese Abgeordneten wählen den Bundeskanzler, stimmen über Gesetze ab und bilden (in Koalitionen) die Regierung oder kontrollieren deren Arbeit (in der Opposition).

 

Der Stimmzettel zur Bundestagswahl 2025 hat zwei Spalten. Sowohl links als auch rechts kannst du nur je 1 Kreuzchen machen. Wenn du nur in einer Spalte ein Kreuzchen machst, ist halt nur diese Stimme gültig. Wenn du aber mehr als ein Kreuzchen pro Spalte machst, ist der Stimmzettel ungültig. Und was auch nicht erlaubt ist: Du darfst nichts auf den Stimmzettel dazuschreiben, wie z.B. "Diese Partei würde ich wählen, aber nur wenn..."

Erststimme
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Mit der Erststimme wählt man eine Person, und zwar einen Politiker oder eine Politikerin aus dem eigenen Wahlkreis. Deutschlandweit gibt es 299 Wahlkreise - überall stehen andere Namen auf dem Stimmzettel. Stadt- und Landkreis Rosenheim liegen zusammen im Wahlkreis 221.

 

Die Direktkandidat*innen hier heißen Daniela Ludwig, Reka Molnar, Viktoria Broßart, Marcus Moga, Leyla Bilge, Sepp Hofer, Ates Gürpinar, Peggy Galic, Peter Steyrer, Jana Jacob, Franziska Heywinkel und Christiane Wegner.

 

Mit deiner Stimme sagst du, dass du möchtest, dass diese Person einen Sitz im Bundestag bekommen soll. Wer die meisten Erststimmen eines Wahlkreises bekommt, gewinnt ein so genanntes Direktmandat und zieht in den Bundestag ein.

Zweitstimme
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Mit der Zweitstimme wählst du eine Partei aus deinem Bundesland (bei uns also Bayern). Die Parteien haben so genannte Landeslisten aufgestellt. Auch die Personen, die darauf stehen, haben eine Chance, in den Bundestag zu kommen. Für manche, die kein Direktmandat gewonnen haben (siehe Erststimme), ist das also eine Art zweite Chance.

 

Mit deiner Stimme sagst du, dass diese Partei möglichst viele Sitze im Bundestag bekommen soll. So werden zwei wichtige Dinge entschieden: wer die Mehrheit im Bundestag hat und welche Parteien überhaupt mitmachen dürfen.

 

Es gibt da nämlich noch die Fünf-Prozent-Hürde: Parteien müssen deutschlandweit mindestens 5 Prozent der Zweitstimmen erreichen oder drei Direktmandate durch die Erststimme gewinnen, um in den Bundestag einziehen zu können.

Sie haben Post
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Wer wählen darf, bekommt automatisch eine Wahlbenachrichtigung mit der Post. Die müsste bis 2.2. angekommen sein. In dem Brief steht auch, wo, also in welchem Wahllokal man wählen gehen darf. Das ist genau vorgegeben und es liegt nicht weit von dir daheim entfernt.

 

Auf Antrag beim Rathaus kannst du das auch ändern - z.B. wenn das Wahllokal nicht barrierefrei ist. Um wählen zu dürfen musst du zum Wahllokal folgendes mitbringen:


   > deine Wahlbenachrichtigung
   > und deinen Personalausweis (oder Reisepass)

 

Wenn du die Wahlbenachrichtigung nicht mehr findest, reicht aber zur Not auch dein Ausweis.

Im Wahl-Lokal
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Die Wahl ist am Sonntag, den 23.2.2025 von 8 bis 18 Uhr! Am Eingang begrüßen dich die Wahlhelfer*innen und checken deinen Ausweis. Wenn du sie dabei hast, sammeln sie deine Wahlbenachrichtigung ein. Dafür bekommst du einen Stimmzettel. Den nimmst du mit in eine kleine Kabine - meist sind das Tische mit Sichtschutzwänden darauf, so dass geheim bleibt, wen du wählst. Du machst ein Kreuz bei Erststimme (Kandidat*in aus deinem Wahlkreis) und eins bei Zweitstimme (Partei).

 

Dann faltest du den Zettel einmal in der Mitte zu, so dass man nicht gleich sieht, was du angekreuzt hast, und verlässt deine Kabine wieder. Einer der Helfer zeigt dir, wo die Wahlurne steht. Das ist eine Box mit einem Schlitz oben drin. Hier wirfst du deinen Wahlzettel selbst ein. Fertig.

Briefwahl
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Wenn du schon vorher weißt, dass du am Wahlsonntag keine Zeit hast, dann beantrage bis spätestens 19. Februar Briefwahlunterlagen! (Wo und wie steht auf der Wahlbenachrichtigung.)

 

Dann bekommst du einen Stimmzettel zugeschickt, den du wiederum bis spätestens 23. Februar zurückschicken musst.

 

Da ist also nicht viel Zeit dazwischen!

Das alles findest du auch gut zusammengefasst in der Broschüre "Einfach wählen gehen" von der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit:

 

Wahlhilfe "Einfach wählen gehen"

Safe the date!

Drei Direktkandidatinnen und zwei -kandidaten aus dem Wahlkreis Rosenheim stellen sich bei einer Podiumsdiskussion den Fragen junger Menschen. Zur Erinnerung: das sind die, die du mit der Erststimme wählen kannst. Also sei dabei, lerne sie kennen und frag, was dir wichtig ist! Und für alle, die nicht vor Ort dabei sein können, gibt es einen Live-Stream bei Youtube! Über einen Chat kannst du auch hier interaktiv in die Talk Runde eingreifen.

 

Live-Stream zur Podiumsdiskussion

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