
Marcus Moga | Foto: FDP Rosenheim
1) Bitte stellen Sie sich in 2-3 Sätzen vor.
Ich bin Marcus Moga, 27 Jahre alt und gebürtiger Rosenheimer. Von Beruf bin ich Fahrlehrer und darf jungen Menschen helfen, ihre Mobilität zu erweitern und damit ein Stück mehr Freiheit zu erlangen. Neben der Politik bin ich in meiner Freizeit viel mit Gaming, Lesen oder Motorrad fahren beschäftigt.
2) In vielen deutschen Städten, darunter auch Rosenheim, und in ländlichen Regionen gibt es immer noch zu wenige Radwege. Länder wie die Niederlande sind in diesem Bereich deutlich weiter. Sind Sie für den Ausbau von Radwegen, auch wenn dafür Parkplätze wegfallen müssten?
Ein durchdachtes Radwegenetz für unsere Städte ist wichtig. Besonders bei uns in Rosenheim ist davon aber leider wenig zu erkennen. Die Radinfrastruktur scheint eher ein Nebengedanke in der Planung und Umgestaltung unserer Straßen zu sein. Immer wieder hören Radwege einfach mitten auf der Straße auf oder werden auf Straßen geführt, die zu eng sind für Radfahrer und Autofahrer. Ich setzte mich für eine durchdachte Verkehrsführung ein, welche sowohl den Radfahrern als auch den Autofahrern den Platz gibt, den sie brauchen. Wenn es planerisch nötig ist und den Anwohnern der Straßen angemessene Ausgleichsflächen zur Verfügung gestellt werden können, bin ich auch für den Wegfall von Parkplätzen zugunsten von Radwegen. An der Stelle möchte ich aber erwähnen, dass das kein Thema ist, welches im Bundestag entschieden werden kann, sondern ein kommunales Thema, für das ich mich aber auch schon lange stark mache.
3) Viele Jugendliche wünschen sich eine bessere Work-Life-Balance und fordern Maßnahmen wie Arbeitszeitverkürzung und mobiles Arbeiten. Befürworten Sie solche Ideen und warum, bzw. warum nicht?
Arbeitszeitverkürzungen und mobiles Arbeiten sind eine gute Sache, wenn der Beruf es zulässt. Leider ist es nicht in allen Berufen möglich, solche Arbeitsbedingungen anzubieten. Wir Freien Demokraten möchten das deutsche Arbeitszeitgesetz verändern, damit es flexibler wird. Wir wollen, dass man nicht mehr nur die tägliche, sondern auch die wöchentlich maximale Arbeitszeit festlegen kann. So könnten neue und flexible Arbeitsmodelle entstehen. Außerdem möchten wir die Regeln zur Arbeitszeit flexibler gestalten und die Möglichkeit nutzen, die Regeln zur Ruhezeit etwas lockerer zu machen. Die Politik soll sich nicht zu sehr in die Absprachen zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern einmischen. Deshalb lehnen wir ein Gesetz für eine Vier-Tage-Woche mit vollem Lohnausgleich ab. Denn Löhne und Gehälter sollten zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern ausgehandelt werden.
4) Stellen Sie sich vor, es ist Christopher Street Day (CSD) in Rosenheim. Würden Sie daran teilnehmen und warum, bzw. warum nicht?
Die FDP Rosenheim und ich persönlich waren schon seit dem ersten CSD in Rosenheim immer gerne mitvertreten und wir haben auch vor, das weiterhin zu tun.
5) Welche Schule, vielleicht sogar in Stadt oder Landkreis Rosenheim, haben Sie besucht? Wenn Sie heute wieder die Schulbank drücken würden, was würden Sie am aktuellen Schulsystem ändern wollen?
Ich war bis zur 9. Klasse auf der Wilhelm-Leibl-Realschule in Bad Aibling und habe meine Mittlere Reife an der Pauline-Thoma-Mittelschule in Kolbermoor gemacht, habe also auch hier im Landkreis meine Schulbildung durchlaufen. Der Bildungsföderalismus ist veraltet! Jedes Bundesland macht sein eigenes Ding, das führt zu Chaos und Ungleichheit. Wir Freie Demokraten fordern eine große Reform! Der Bund soll mehr Verantwortung übernehmen und einheitliche Standards für alle Schüler schaffen. Dazu braucht es auch mehr Geld vom Bund, das wir dann fair an die Länder verteilen. Unsere Schulen sind in einem schlechten Zustand! Als ich (2014) zur Schule ging waren immernoch überall Overheadprojektoren und Schiefertafeln. Das ist nicht mehr zeitgemäß. Die Bildung in Deutschland muss endlich ins 21. Jahrhundert gebracht werden. Wir fordern die Sanierung aller Schulgebäude in Deutschland. Außerdem brauchen wir einen Digitalpakt 2.0 – gemeinsam mit den Ländern wollen wir die Schulen technisch modernisieren und digitale Lehrmethoden fördern. Unsere Lehrer müssen lernen, wie man mit digitalen Medien unterrichtet.
6) Angenommen, die Sporthalle in Ihrem Ort soll geschlossen werden, um dort Geflüchtete unterzubringen. Wie stehen Sie dazu, und welche Maßnahmen würden Sie ergreifen, um die Situation zu verbessern?
Wir wollen Menschen in Not helfen, aber auch unsere eigenen Möglichkeiten nicht überstrapazieren! Das Asylrecht ist wichtig und soll geschützt werden. Aber es darf nicht so sein, dass Menschen einfach hierbleiben, ohne dass es klare Regeln gibt. Wir brauchen eine geordnete Einwanderung, die auf den Arbeitsmarkt ausgerichtet ist. Wer hierbleiben darf, soll so schnell wie möglich einen Job finden und selbstständig sein Leben finanzieren. Das ist auch der beste Weg, um sich in Deutschland zu integrieren. Deshalb wollen wir ein neues System für Geflüchtete! Wer ein Bleiberecht bekommt, soll nicht mehr nur Bürgergeld bekommen, sondern einen neuen Status, der es ihm ermöglicht, schnell einen Job zu finden. Das gilt auch für die Menschen aus der Ukraine, die bei uns Schutz suchen. Wir wollen, dass jeder, der bei uns bleibt, eine Chance hat, ein selbstbestimmtes Leben zu führen! Das ist nicht nur gut für die Geflüchteten selbst, sondern auch für unsere Gesellschaft als Ganzes.
7) Im Internet und in der Presse nehmen Fake News zu. An welche Fake News müssen Sie spontan denken und was kann und sollte die Politik dagegen unternehmen?
Der technische Fortschritt von KI lässt die Erstellung von immer glaubwürdiger wirkenden Fake News zu. Dabei fallen mir als erstes die vielen KI-Videos zu Olaf Scholz ein, wie er als Rapper oder Bodybuilder dargestellt wird. Aber nicht nur lustig gemeinte Memes können mit solchen Tools erstellt werden, sondern auch Fake News. Mit guter Medienbildung in den Schulen können die Schüler früh lernen Fake News zu erkennen. Das sollte ein Fokus in den Schulen sein.
8) Was macht die Stadt Rosenheim und den Landkreis Rosenheim für Sie besonders?
Rosenheim war und ist für mich immer schon meine Heimat gewesen. Vom Alpenpanorama bis zum Bayerischen Meer. Die Stadt Rosenheim ist wie ein großes Dorf. Nur beim Verkehr und bei der Verfügbarkeit von Wohnraum erinnert es bei uns eher an eine Millionenmetropole. Wir haben das beste Bier der Welt und das gmiatlichste Herbstfest bei uns, sind nicht zu nah an München, aber auch nicht zu weit ab vom Schuss.
9) Was schätzen Sie an einem anderen Direktkandidaten oder einer anderen Direktkandidatin aus Rosenheim?
Grundsätzlich schätze ich an allen anderen Kandidaten, dass sie sich auch für dieses wichtige Amt bewerben. Es ist ein Haufen Arbeit, welche auf alle von uns zukommt und nicht selbstverständlich, dass sich da bei uns in Rosenheim vor allem so viele junge Kandidaten finden.
10) Warum sind Sie der oder die geeignete Direktkandidat/in für den Wahlkreis Rosenheim?
Ich bin der geeignete Direktkandidat für Rosenheim, weil ich hier geboren und aufgewachsen bin. Ich kenne die Leute und die Probleme in der Region. Ich bin auch davon überzeugt, dass wir in den kommenden Jahren eine liberale Politik brauchen, welche für Rosenheim, aber auch das ganze Land gebraucht wird. Ich mache mich stark für eine Politik, die sich für ein chancengerechtes Bildungssystem einsetzt, die zukünftige Generationen durch neue Schulden nicht noch mehr belastet und ein Rentensystem, das nicht nur den Rentnern von heute, sondern vor allem auch der jungen Generationen eine gute Rente geben möchte. Und das gibt es alles nur bei der FDP.