
Einige Hochschulen haben pandemiebedingt wieder Online-Lehre eingeführt. Wieder sind Ann-Katrin und ich mittendrin. Wie wir das erleben und ob es genauso ist wie der Distanzunterricht in der Schule, das erfahrt ihr hier.
Total im Lernstress | Foto: Ann-Katrin
Es ist echt unglaublich, wie schnell die Zeit vergeht: Jetzt ist unser erstes Semester schon wieder vorbei! Es war alles sehr neu und aufregend für uns und auch nicht immer ganz so wie wir es uns erhofft hatten. Vor allem die Pandemie und die "online Lehre" waren Störfaktoren für uns, aber wir haben uns davon nicht unterkriegen lassen. Doch nun steht die letzte Herausforderung an, die Prüfungsphase. Werden wir auch diese meistern? Ein letztes Mal fragen wir uns, ob unsere Erfahrungen im Studium mit der Schule vergleichbar sind.
Nur noch vier Wochen, dann ist mein erstes Semester an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf in Freising auch schon wieder vorbei. Aber entspannt werden diese Wochen leider nicht. Jetzt wird es erst so richtig stressig, denn die Prüfungen stehen an.
Im November 2021 musste ich mich bereits für die Prüfungen anmelden, acht insgesamt. Die Tage vor Weihnachten waren sehr nervenaufreibend, denn in dem Zeitraum wurden die Prüfungspläne online bekannt gegeben. Ich bin relativ zufrieden, es hätte mich schlimmer treffen können. Die sechs schriftlichen Prüfungen sind auf zwei Wochen verteilt und die beiden praktischen Arbeiten habe ich im Dezember schon abgegeben. Jetzt muss ich mich nur sehr gut vorbereiten und dann schaffe ich diese Prüfungen schon irgendwie. Zuerst werde ich Chemie, Physik und Mathe wiederholen und üben, danach kommen BWL und Standartsoftware. Für Bio brauche ich nicht so viel Zeit, da ich das meiste schon in der Oberstufe letztes Jahr gelernt habe.
Heute fahr ich wieder zur WG nach Freising. Meine erste Prüfung ist zwar erst am 26.01, aber ich bin lieber schon ein paar Tage eher vor Ort. Ich bin ja echt froh, dass die Prüfungen in Präsenz stattfinden und ich so wieder ein paar Leute aus meinem Studiengang sehen kann. Online-Vorlesungen sind ja schön und gut, aber irgendwann reichts auch mal wieder. Abends komme ich erschöpft von der langen Fahrt bei der Wohnung an und werde mit einem herzlichen "Hallo, schön, dass du wieder hier bist und frohes neues Jahr!" begrüßt. Da wird mir bewusst, wie sehr ich meine Mitbewohner vermisst habe. Noch am selben Abend sitzen wir lange gemeinsam am Esstisch und quatschen darüber, was die letzten Wochen alles passiert ist. Als ich im Bett liege wird mir erst so richtig bewusst, dass mein erstes Semester in zwei Wochen schon wieder vorbei ist und ich dann erstmal bis Mitte März keine Vorlesungen habe. Noch zwei Tage und dann schreibe ich auch schon meine erste Prüfung...
Den ganzen Tag schon bin ich ziemlich aufgeregt, aus mehreren Gründen. Erstens ist heute meine erste Klausur (Chemie) dran und zweitens sehe ich meine Kommilitonen wieder! Losgehen solls um 14:30 Uhr, aber ich habe vor, schon etwas eher vor Ort zu sein. Um 13:50 Uhr komme ich am Campus an und werde schon von Alicia erwartet. Auf dem Weg zum Prüfungsraum erfahre ich, dass sie auch sehr nervös ist und bloß nicht zu spät kommen wollte. Aber was das angeht sind wir nicht die Einzigen. Vor dem Gebäude stehen schon einige andere Studenten. "Bevor ich losgefahren bin, hab ich mindestens 3 mal in meine Tasche geschaut, um sicher zu gehen, dass ich auch wirklich alles eingepackt habe", sagt meine Kommilitonin gerade. Ich stimme ihr zu, dasselbe habe ich auch gemacht. Doch ich habe alles dabei: Personalausweis, Studentenkarte, Impfnachweis und meinen Taschenrechner. Kurz vor Beginn werden wir ins Gebäude gelassen. "Sie werden jetzt in 3 Räume aufgeteilt und damit wir kontrollieren können, ob Sie sich auch für die Prüfung angemeldet haben, halten Sie bitte ihre Studentcard bereit", heißt es drinnen. Wir zeigen also unsere Karte und den Impfnachweis vor und gehen in den ersten Raum auf der linken Seite. Nach und nach füllt sich der Raum und um 14:35 Uhr sind alle 3 Räume voll. Auf den Tischen liegen bereits die Prüfungsbögen und nach einer kurzen gemeinsamen Besprechung beginnt die 60 minütige Bearbeitungszeit. Diese Zeit verfliegt und am Ende bin ich noch lange nicht fertig mit allen Aufgaben. Das sorgt dafür, dass sich meine Glücksgefühle in Grenzen halten und ich gedankenversunken den Raum verlasse. Ich bekomme mit, dass einige andere auch nicht fertig geworden sind und sich jetzt vor dem Gebäude lautstark darüber beschweren. Doch ich gehe weiter und denke mir nur: "Die nächsten Prüfungen werden bestimmt besser!"
Und so kommt es auch. Die folgenden drei Prüfungen laufen recht gut. Bei Humanphysiologie & Zellbiologie sind die Fragen sehr leicht zu beantworten und ich bin bereits 20 Minuten vor Ende mit allen Aufgaben fertig. Als ich mich im Raum umschaue, bemerke ich, dass die meisten auch schon früher fertig sind. Einige geben ihren Prüfungsbogen schon vorzeitig ab, doch ich nutze die Zeit und kontrolliere 3 mal (sicher ist sicher), ob überall mein Name und meine Matrikelnummer drauf steht. Am Anfang fiel es mir schwer, mir die 7-stellige Nummer zu merken, doch jetzt kann ich sie auswendig.
Die BWL & VWL Klausur ist auch gut machbar. Da BWL nicht so meine Stärke ist, konzentriere ich mich hauptsächlich auf den VWL-Teil. Auch hier vergehen die 90 Minuten sehr schnell, doch ich bin zufrieden mit dem was ich geschrieben habe. Jetzt ist Halbzeit! Nur noch 3 Prüfungen und dann ist alles vorbei. Ich kann es kaum erwarten, am kommenden Sonntag einfach mal garnix zu tun...
Meine vierte Prüfung am nächsten Tag ist wirklich sehr einfach. Für Standartsoftware musste ich aber auch wirklich wenig lernen. Themenschwerpunkte dieser Prüfung waren Word, Excel und Powerpoint und damit kenne ich mich schon recht gut aus. Die Aufgaben sind leicht zu bearbeiten und ich gebe sie schon nach 40 Minuten ab. Die beiden letzten Klausuren sind Physik und Mathe.
Heute ist es soweit, ich schreibe meine erste Online-Prüfung. 8:30 Uhr soll´s losgehen, aber ich bin schon 1 1/2 Stunden eher wach und etwas nervös, weil ich nicht weiß, was mich gleich erwartet. Die Prüfungsaufgaben sind ab halb 9 freigeschaltet und wir sollen diese herunterladen und ausdrucken. Das ist erstmal nicht sehr kompliziert, meinen Drucker habe ich schon vor Beginn eingeschaltet. Nachdem wir alle die Prüfung vor uns liegen haben, sollen wir noch einem Zoom-Meeting beitreten, wo die Aufgaben kurz besprochen werden. Wenn ich ehrlich bin, höre ich nicht genau zu, was mein Dozent zu den einzelnen Aufgaben sagt, sondern beginne sofort damit, die erste Frage zu bearbeiten. Ich denke, das würde doch jeder machen, oder? Die Kamera müssen wir nicht anmachen, aber wir sollen im Zoom-Meeting bleiben, falls Probleme auftauchen. Nach 90 Minuten Arbeitszeit meldet sich mein Dozent wieder über Zoom und erklärt die Prüfung für beendet. Ich bin einigermaßen zurecht gekommen mit seinen Aufgaben, doch bei zwei Fragen wusste ich einfach nicht, was er von mir wollte. Vielleicht hätte ich ihm zu Beginn doch besser zuhören sollen... Als nächstes sollen wir unsere bearbeiteten Blätter einscannen und per Mail versenden. Leichter gesagt als getan... leider. Mein Drucker entschließt in der letzten Sekunde, dass er jetzt nicht mehr scannen will und geht aus. Als das passiert, weiß ich erst nicht was ich tun soll und werde leicht panisch. Ich gebe meinem Dozenten Bescheid, dass ich ein Problem habe und er meint, ich könne ihm die Blätter auch als Foto per Mail zukommen lassen. Als ich das höre, fällt mir ein Stein vom Herzen und ich fange an zu fotografieren. Anscheinend bin ich nicht die Einzige, die Probleme hat. Nach mir melden sich noch einige weitere Stundenten mit ähnlichen Komplikationen. Doch nach einer Viertelstunde sind alle Prüfungen bei unserem Dozenten angekommen und er schließt das Meeting. Ich bleibe noch am Laptop, um wieder etwas Ordnung zu schaffen und wie es der Zufall will, finde ich nach kurzer Zeit eine unbekannte Datei und als ich sie öffne habe ich meine vollständig eingescannte Prüfung vor mir. Mein Drucker hat also vorhin doch funktioniert! Aber was soll´s. Wenn ich ehrlich bin, fand ich die Online Prüfung sehr entspannt. Ich musste nicht früh aufstehen und pünktlich irgendwo erscheinen, sondern konnte alles an meinem eigenen Schreibtisch erledigen. Das hat mir eine gewisse Sicherheit gegeben, wodurch ich sehr viel ruhiger war als an den Tagen zuvor. Und dass mir niemand über die Schulter schauen konnte habe ich auch ein/ zwei mal ausgenutzt um einen Lösungsansatz nachzuschauen, aber das bleibt unter uns... :p
Heute ist Samstag und ich schreibe meine letzte Prüfung: Mathe. In der Schule hat mir dieses Fach öfter Schwierigkeiten bereitet und auch jetzt ist mir nicht ganz wohl. Auf dem Parkplatz vom Campus wartet Alicia wieder auf mich und kurz darauf gehen wir zum C4-Gebäude. "Ich habe mich gut vorbereitet und ich schaffe das", denke ich immer wieder. Als wir ankommen fällt uns auf, wie wenige Studenten vor der Tür warten. Und es stimmt, von insgesamt ungefähr 90 Studenten im Studiengang Lebensmitteltechnologie sind heute nur um die 40 vor Ort. Anstelle von drei Räumen wird heute auch nur ein Raum knapp voll. Ich verstehe es nicht, warum man eine Prüfung schieben sollte. Im nächsten Semester hat man dadurch nur mehr Stress und weniger Zeit, sich für die anderen Prüfungen vorzubereiten. Aber egal. Mathe läuft ganz gut und am Ende der 60 Minuten lege ich mein Blatt zufrieden auf den Tisch. Von den anderen erfahre ich, dass es ihnen auch gut ging. So langsam fällt die Last der letzten Tage von uns, man umarmt sich, lacht und die ersten Biere werden gekauft und geöffnet. Auch ich verabschiede mich von meinen Kommilitoninnen und gehe zum Ausgang des Gebäudes, wo ich stehenbleibe und die frische Luft genieße. Ich warte auf Nik, einen Freund von mir. Wir haben nämlich schon vor der Prüfungsphase ausgemacht, nach der letzten Prüfung zur Feier des Tages gemeinsam in Freising irgendwo essen zu gehen. Das wird bestimmt noch ein schöner Nachmittag heute. Ich bin so glücklich, dass ich jetzt alle Klausuren hinter mir habe! Und die Pause bis Mitte März habe ich mir/ (haben wir uns) jetzt wirklich verdient!
Die Prüfungsphase des ersten Semesters habe ich recht gut überstanden. Jetzt heißt es nur noch auf die Ergebnisse warten... Spätestens am ersten März werden sie veröffentlicht. Die Online-Prüfung war etwas völlig Neues für mich, doch so im Nachhinein finde ich diese Art von Klausur echt gut. So, zum Schluss noch ein Ratschlag von mir: Fangt mit der Vorbereitung auf die Prüfungen frühzeitig an, dann kann nichts schiefgehen!
Ich habe gerade eine Informatik Vorlesung (online) und langweile mich sehr. Der Dozent spricht nämlich über ein Thema, dass ich schon in der Schule gelernt habe. 'Mal sehen, ob der Prüfungsplan endlich online ist' denke ich mir und logge mich im "Online Service Center" ein. Mittlerweile finde ich die Rubrik "Prüfungsverwaltung" ohne Probleme, aber als ich mich Anfang November für die Prüfungen angemeldet habe, musste ich gut fünf Minuten danach suchen. Um sich bei den ganzen Plattformen der Hochschule - eine unübersichtlicher als die nächste - zurecht zu finden braucht es fast schon ein eigenes Studium. Naja, dagegen kann ich ja sowieso nichts machen, also weiter zum Prüfungsplan.
In den letzten Tagen waren schon meine Prüfungsräume zu sehen, aber noch nicht Datum und Uhrzeit der Klausuren. Ist das nicht seltsam? Als ich heute die Seite öffne, freue ich mich sehr, endlich ist der Plan online! Doch auf den zweiten Blick verfliegt die Freude gleich wieder. Ich habe meine fünf Klausuren innerhalb von sechs Tagen! Der einzige freie Tag ist ein Sonntag! Das bedeutet auch, dass ich an einem Samstag um 8:00 Uhr eine Prüfung schreibe! Na toll, was soll das eigentlich?! Als ich meine Prüfungen in den Kalender eintrage, fällt mir noch etwas auf, worüber ich nicht glücklich bin: Meine letzte Prüfung wird BWL sein. Diese hätte ich gerne ganz am Anfang hinter mich gebracht. Also, hätte mich jemand nach dem worst-case-scenario in Sachen Klausuren gefragt hätte, dann hätte ich exakt meinen jetzigen Prüfungsplan beschrieben. Das einzig Gute daran ist, dass ich noch im Januar mit meinen Prüfungen fertig bin. Demnach habe ich dann den gesamten Februar frei. Ich bin ja mal gespannt, ob ich meinen Klausurenplan am Ende immernoch so schrecklich finde. So oder so, ich werde die Prüfungen schon schaffen.
Jetzt sind es noch knapp drei Wochen, bis meine Prüfungen beginnen. So langsam sollte ich wirklich mit der Prüfungsvorbereitung anfangen. Aber wo soll ich anfangen? In der Schule habe ich immer mit den Fach angefangen, welches als erstes dran war. Da hatte ich aber meistens mehrere Tage zwischen den Klausuren, dieses Glück habe ich nun nicht mehr. Eigentlich müsste ich auf alle meine Prüfungen gleichzeitig lernen, aber das geht nicht. Ich würde nur mit den verschiedenen Modulen durcheinander kommen und am Ende hätte ich dann gar nichts gelernt. Also muss eine andere Strategie her... Ich überlege mir, meine Prüfungen nach dem Lernaufwand, den ich für das Fach betreiben muss, zu sortieren. Am meisten Zeit werde ich mit BWL verbringen müssen, weil ich dort über das wenigste Hintergrundwissen verfüge und mir das Fach auch einfach keinen Spaß macht. Englisch und Programmieren kann ich jedoch erst kurz vor der jeweiligen Prüfung angehen, da ich für diese Module schon viel Schulwissen mitbringe und wir darüber hinaus nicht so viel Neues gelernt haben. In Mathe und Informatik muss ich etwas üben, dazu brauche ich aber nicht so viel Zeit wie für BWL. Ansich bin ich kein großer Fan von Lernplänen. Für mich funktioniert dieses System einfach nicht, jedoch mache ich mir jetzt wenigstens einen groben Plan. Ich beschließe, zuerst Informatik und Mathe zu üben und mir dann den Großteil der Zeit für BWL zu nehmen. Erst kurz vor den Prüfungen werde ich mich mit Programmieren und Englisch beschäftigen. Ich hoffe echt, dass dieser Plan aufgeht!
Eins kann ich schnell feststellen: Es ist echt schwer, sich auf die Vorlesungen zu konzentrieren und zusätzlich für die Prüfungen zu lernen. Denn manchmal habe ich nach einer Vorlesung so überhaupt keine Lust mehr, mich mit dem Thema zu beschäftigen. Aber ich muss mich ja auf die Prüfungen vorbereiten. Also Augen zu und durch, was anderes bleibt mir ja nicht übrig. Wenigstens komme ich gut voran, auch wenn ich mich zu BWL jedesmal zwingen muss. Außerdem fällt mir auf, dass gerade die Komiliton*innen, die nie bzw. selten zu den Vorlesungen kommen, jetzt die ersten sind, die gemeinsam lernen wollen. Ich antworte erst gar nicht auf diese Vorschläge, weil ich keine Lust habe, denen den gesamten Stoff zu erklären und ich habe den Verdacht, dass sie genau das am Ende wollen. Ich bereite mich lieber alleine oder mit anderen, die regelmäßig in den Vorlesungen waren, vor. So können wir uns gegenseitig unterstützen. Auch meine Dozenten versuchen, uns vorzubereiten indem sie uns Probe-Klausuren zur Verfügung stellen, Fragestunden abhalten oder in einer Vorlesung alles Relevante kurz wiederholen. Ich nutze diese Angebote, um zu überprüfen, wie gut ich schon vorbereitet bin und anscheined geht meine Lernstrategie auf. Ich habe keine allzu großen Probleme mit den Übungsaufgaben und bin mit den Ergebnissen, die ich schaffe, zufrieden. Aber das ist erst die Generalprobe. Langsam werde ich ziemlich nervös, denn bis zu den Prüfungen ist es nicht mehr lange.
Heute ist meine letzte Vorlesung im ersten Semester und morgen ist auch schon die erste Prüfung. Mein Dozent erklärt uns heute zum ersten Mal, wie die Prüfungen ablaufen und welche Dinge wir auf keinen Fall vergessen dürfen. Er ist auch der Einzige der es für nötig hält, uns diese allgemeinen Informationen zu geben und ich finde es gut, dass ich diese Infos bekomme, obwohl das meiste eingentlich selbstverständlich ist. Zum Beispiel müssen wir unseren Studentenausweis mitnehmen. Logisch, irgendwie müssen wir uns ja als Studenten ausweisen und auf die Prüfungsbögen müssen wir auch unsere Matrikelnummer schreiben, die steht auch auf den Studentenausweis drauf und bis jetzt kann ich meine nicht auswendig. Außerdem gilt während der Prüfung 3G, deswegen müssen wir auch die entsprechenden Nachweise dabei haben. Trotzdem gut, das alles nochmal gebündelt gesagt zu bekommen, jetzt fühle ich mich jedenfalls bestens informiert und kann ruhiger an die Klausuren der nächsten Tage herangehen. Nebenbei fällt mir auf, dass ich in einer Woche meine Prüfungen bereits hinter mir haben werde. Das ist schon ein echt verücktes Gefühl. Mittlerweile habe ich sowieso sehr gemischte Emotionen. Ich bin nervös wegen der Klausuren und gleichzeitig freue ich mich auch unglaublich, meine Komiliton*innen wiederzusehen. Das letzte mal haben wir uns im November gesehen.
Kurz vor zwölf komme ich an der Hochschule an. Meine Prüfung ist zwar erst um 13:00 Uhr, aber ich bin lieber etwas früher da, um mich noch mit meinen Komilitonen zu unterhalten. Als ich das Gebäude, in dem ich die Prüfung schreibe, betrete, werde ich von einem Mitarbeiter des Sicherheitsdientes nach meinem 3G Nachweis gefragt. Um diese Kontrollen zu beschleunigen, erhalten geimpfte und genesene Studierende einen Aufkleber für ihren Studentenausweis. Von nun an muss ich nur noch diesen Aufkleber vorzeigen, wenn ich ein Gebäude betrete. Gerade als ich an meinem Prüfungsraum ankomme, bekomme ich eine Nachricht: "Falls wir uns vor der Prüfung nicht mehr sehen, wünsche ich dir schonmal viel Glück!" Da wir auf mehrere Räume aufgeteilt sind, ist es vorstellbar, dass ich meinen Kommilitonen heute nicht sehe. Aber ich freue mich sehr über diese Nachricht. Ich wünsche auch ihm viel Glück und frage aus reiner Neugier, in welchem Raum er die Prüfung hat. Ehrlich gesagt rechne ich nicht damit, dass wir in selben Raum sind. Aber es stellt sich heraus, dass wir heute eben doch im selben Raum unsere Prüfung schreiben und er trifft auch nur kurz nach mir ein. Also haben wir noch ziemlich viel Zeit, um uns über die letzten Wochen zu unterhalten. Das habe ich in unserer online Phase echt am meisten vermisst.
Kurz bevor die Prüfung beginnt kommt dann auch die Aufsicht in den Raum. Doch bevor wir anfangen muss noch die Anwesenheit kontrolliert werden. Nacheinander werden alle Studierende aufgerufen. Zwei fehlen, die haben sich anscheined dazu entschieden, an der Prüfung nicht teilzunehmen. Dann wird es auch schon ernst... Nach der Klausur habe ich ein gutes Gefühl, ich bin mit den Aufgaben zurechtgekommen. Auch die Anderen sagen, dass die Prüfung gut machbar und fair gestellt war. Jetzt kann ich schon ein bisschen entspannter an die nächsten Tage heran gehen.
Auch aus den drei nachfolgenden Prüfungen gehe ich mit einem guten Gefühl raus. Ich hatte zwar ein paar Probleme mit schweren Aufgaben, aber ich habe mein bestes gegeben und ich denke, dass ich die Prüfungen sicher bestanden haben. Leider haben nicht alle meiner Komiliton*innen ein so gutes Gefühl, ein paar sind sich sogar sicher, dass sie nicht bestanden haben. Den Sonntag, den einzigen Tag ohne Prüfung, nutze ich, um mich nochmal auf BWL vorzubereiten. Schließlich macht mir diese letzte Prüfung die meisten Sorgen. Sollte ich am Ende eine Klausur nicht bestehen, dann ist es sicher BWL, aber daran will ich jetzt nicht denken.
Als ich mich heute mit meinen Komiliton*innen unterhalte, stellt sich heraus, dass die meisten sehr nervös sind. BWL bereitet uns allen irgendwie Bauchschmerzen. Aber wir sind auch alle froh, wenn wir die Prüfung hinter uns haben, die letzten Tage waren nämlich unglaublich anstrengend. Heute sind auch wesentlich weniger Leute in der Prüfung. Ich kann nicht verstehen, warum so viele die Klausur nicht mitschreiben, denn so müssen sie diese am Ende des zweiten Semesters zusätzlich zu den Prüfungen des zweiten Semesters schreiben. Das bedeutet doch eigentlich nur noch mehr Arbeit und Anstrengungen nächstes Semester. Aber jetzt muss ich mich erstmal auf die Klausur konzentrieren. Am Ende bin ich auch hier recht zufrieden, auch wenn ich wahrscheinlich keine sehr gute Note bekommen werde. Aber ich schätze, dass ich bestanden habe und das ist sowieso das wichtigste.
Die komplette Anspannung der letzten Tage fällt jetzt von mir ab und ich bin glücklich, es geschafft zu haben. Trotzdem ist es auch schade, mich schon wieder von meinen Komiliton*innen zu verabschieden und sie erst Mitte März wiederzusehen.
Heute ist Notenbekanntgabe und das bedeutet, dass ich endlich erfahre, wie gut ich in den Prüfungen abgeschnitten habe. Am Morgen schaue ich als erstes ins "online service Center". Ich könnte Freudensprünge machen, alle meine Klausuren habe ich bestanden. Wie erwartet war BWL sehr knapp, aber bestanden ist bestanden. In den anderen Prüfungen habe ich ziemlich gut abgeschnitten und ich bin zufrieden mit allen Ergebnissen.
Im Studium wird auf jeden Fall mehr von einem erwartet als in der Schule. Die Prüfungen alle in so kurzer Zeit zu schreiben war definitiv eine große Herausforderung und sehr anstrengend. Und da man im Studium mehr Stoff durchnimmt, muss man auch viel mehr für die Prüfungen lernen. Aber einige Dozenten erlauben Hilfsmittel in den Klausuren. Zum Beispiel durfte ich in Mathe ein Formelblatt mitbringen, also eigentlich ein erlaubter Spickzettel. Für Programmieren konnte man ein Buch zum Thema Java-Coding mitnehmen. In der Schule hatte man zwar auch Formelsammlungen oder Wörterbücher zur Verfügung, doch jetzt im Studium ist das ganze umfangreicher und man kann sich auch eigene Anmerkungen in den erlaubten Büchern machen. Am Ende haben sich meine Prüfungen gar nicht so sehr von den Klausuren in der Oberstufe unterschieden. Meinen Prüfungsplan finde ich zwar immer noch schrecklich, aber BWL am Ende zu haben war dann doch ganz gut. Den Sonntag noch zum Lernen gehabt zu haben, hat mir wahrscheinlich das Bestehen gesichert. Für mein zweites Semester hoffe ich aber auf einen humaneren Klausurenplan.
Nach meinem ersten Semester kann ich sagen, dass mir mein Studium sehr viel Spaß macht und ich den richtigen Studiengang für mich gewählt habe. Auch wenn es natürlich auch Sachen gibt, die mir nicht ganz so liegen.
Einige Hochschulen haben pandemiebedingt wieder Online-Lehre eingeführt. Wieder sind Ann-Katrin und ich mittendrin. Wie wir das erleben und ob es genauso ist wie der Distanzunterricht in der Schule, das erfahrt ihr hier.
An den Unis und Hochschulen hat Anfang Oktober das Wintersemester angefangen. Und wir mittendrin. Was wir bis jetzt so als "Erstis" erlebt haben, was so alles mit dem Studium zusammenhängt und ob es wie in der Schule oder ganz anders ist, erfahrt ihr hier.