Die Situation an der FOS/BOS Rosenheim:
Ich schreibe dieses Jahr Fachabitur und an meiner Schule beginnt das am 18. Juni mit der Deutsch-Prüfung. Bis dahin versuchen die Lehrer, uns so viel Stoff wie möglich zu vermitteln, um uns irgendwie sinn- und gehaltvoll vorzubereiten. Ein absoluter Wahnsinn! Denn das heißt: Präsenzunterricht gepaart mit Online-Unterricht über diverse App Teams.
Wenn es zum Präsentunterricht geht, sieht das so aus: Bei der Anreise wird man freundlich gebeten, sich auf dem schon vor Corona übervollen Parkplatz aus dem Weg zu gehen, damit der Abstand eingehalten wird. Fahrgemeinschaften gibt es selbstredend nicht mehr, weshalb sich diejenigen, die bisher auf diese Weise zur Schule kamen, umorganisieren müssen. Bis vor ein paar Wochen war es dann in der Schule so, dass dort keine Maskenpflicht herrschte. Erst 2 Wochen nach dem Beginn der Schule wurde auch für uns an der FOS Rosenheim die Maske zur Pflicht. Nach wie vor dürfen Toilettengänge nur einzeln erfolgen und Klassenräume müssen jede Stunde mindestens 5 Minuten lang gelüftet werden. Das und anderes liest sich im Maßnahmenkatalog der FOS/BOS Rosenheim, welcher online einsehbar ist.
Über die Sache mit dem Mundschutz hatte ich mich ja schon in meinem ersten Beitrag geärgert - da allerdings noch, um den Irrsinn des Mundschutztragens während Unterricht und Abi zu verdeutlichen. Jetzt aber wäre ich froh, wir müssten ihn auch in den Klassenzimmern tragen! So sitzen die Leute zwar hübsch mit 1,5 Meter Abstand zu jeder Seite im gleichen Raum, aber eben ohne Mundschutz. 45 Minuten in dieselbe Luft Husten oder Niesen und das ganz ohne Schutz. Ein Grund von vielen, warum ich das Angebot, den Präsentunterricht nicht zwingend besuchen zu müssen, in der ersten Schulwoche dankend angenommen habe. Denn meine Meinung ist: Mundschutztragen ist nicht eine Frage des „Lust habens“ oder irgendeine tolle Geste, sondern in Zeiten einer so infektiösen Krankheit ein Mindestmaß an Respekt und Rücksicht seinen Mitmenschen gegenüber.
Aber zurück zur Schule: In Zeiten so großer Überforderung und Unsicherheit wird diese noch weiter ausgebaut, indem man SchülerInnen ins kalte Wasser wirft und völlig unnötigerweise einen schriftlichen Abschluss verpflichtend schreiben lässt. Nicht nur das! Die Sicherheitsmaßnahmen, die die völlig alleingelassenen Schulen aufstellen müssen, basieren zum Teil auf freundlichen Bitten, sich an die Vorschriften zu halten. Hier fehlen mir ganz klare Maßnahmen zur Umsetzung. Denn nicht Jeder ist mit dem Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung einverstanden und so lassen Manche diese einfach weg. Mit "Bitte bitte" wird sich Corona daher bestimmt nicht aufhalten lassen. Da braucht es schon vernünftig durchdachte Gegenmaßnahmen! Denn leider muss man auch immer mit der Dummheit und Unvernunft einzelner Mitmenschen rechnen.